Im März 2015 hatte unser Leistungskurs Geschichte im Rahmen eines Programms des Ernst-Bloch-Zentrums die Möglichkeit ein Gespräch mit der Zeitzeugin Hannelore Binzer zu führen. Nachdem zwei Zeitzeugen aus der Ukraine ihre Erlebnisse berichtet hatten, fand sich unser Kurs mit Frau Binzer in einem separaten Raum zusammen.
Die anfängliche  Anspannung löste sich schnell und alle hörten aufmerksam dem Bericht der Zeitzeugin über ihr Leben und die Zeit im Konzentrationslager zu. Unterstützt wurden ihre Erzählungen durch eine Power-Point, in der sie uns u.a. Bilder von alten Freundinnen und ihrer Familie, aber auch dem Judenhaus zeigte, in dem sie wohnte. Angesichts der Bilder und einem Film wurde uns deutlich wie real diese Ereignisse wirklich waren und welch grausame Ereignisse in dem heute so friedlichen Deutschland stattgefunden haben. Auch stellten sich viele von uns die Frage wie die Juden, aber auch die anderen Menschen im Konzentrationslager unter solch grausamen Zuständen überhaupt überleben konnten.

Doch eine Erzählung von Frau Binzer war für den Kurs besonders einprägend:  Sie berichtete uns über ein Erlebnis, das stattfand als der Propagandafilm über Theresienstadt gedreht werden sollte. Frau Binzer, die zu ihrer Zeit im Konzentrationslager noch ein Kind war, bekam von den Aufsehern gesagt, dass sie in dem Film die Rolle eines Mädchens habe, das ein Eis isst. Das junge Mädchen, das schon lange Zeit kein Eis mehr gegessen hatte freute sich zunächst  sehr über diese Möglichkeit.  Doch als der Film letztendlich gedreht wurde, bekam sie nur einen leeren Eisbecher vor sich gestellt. Ihre Enttäuschung, über die sie uns berichtete blieb lange in unseren Köpfen.
Doch war es auch erstaunlich, an wie viel sich Frau Binzer noch erinnern konnte, obwohl sie die Zeit im Lager als Kind erlebte. Auch hier wird wieder bewusst wie prägend diese Erlebnisse für die Gefangenen waren. So war es auch sehr spannend zu erfahren, wie Frau Binzer mit der Zeit im Lager heute noch  versucht umzugehen. Doch erfreulicherweise konnten wir Frau Binzer als eine sehr optimistische und gefestigte Frau kennenlernen, die bereit war ihre Erlebnisse mit uns zu teilen und damit das Programm „Zeugen der Zeitzeugen“ zu unterstützen.
Es entwickelte sich, nachdem sie uns ihre Erlebnisse berichtet hatte, eine sehr interessante Fragerunde, in der sie uns auch die persönlichste Frage offenkundig beantwortete. Wie sagte sie schließlich zu uns? „Nein nein, mir ist keine Frage zu persönlich!“ So trauten wir Schüler uns auch Fragen über ihre Einstellungen zu politischen Ereignissen oder Entwicklungen in der heutigen Zeit und über ihre Gefühle zu stellen. In diesem Zusammenhang berichtete sie uns beispielsweise auch, wie sie sich fühlte als sie im Lager krank und so von ihren Eltern getrennt wurde oder, dass sie es bereut mit ihren Eltern nie über die Zeit im Lager gesprochen zu haben. Doch wir erfuhren auch, welches Glück die Familie hatte trotz der Kriegsverletzung des Vaters gemeinsam das Lager zu überleben. Auch angesichts der Tatsache wie viele Menschen im Umfeld von Frau Binzer das Lager nicht überlebt hatten, wurde uns bewusst welch glück die Familie in all dieser Grausamkeit und in all dem Leid hatte.

Doch ist letztendlich festzuhalten welch einprägendes Erlebnis das Gespräch war, in dem uns Schülern bewusst wurde, dass der Nationalsozialismus, der Antisemitismus und vor allem der Holocaust nicht nur weit entfernte historische Ereignisse sind und heute noch Menschen mit den Folgen eben dieser Erlebnisse zu kämpfen haben. Diese Zeit war ein grausames geschichtliches Ereignis und sollte nicht mehr als dieses werden. Solch ein Ereignis sollte nie wieder passieren, dazu sollten die Zeitzeugengespräche jeden einzelnen aufrufen!
Unser Leistungskurs ist Frau Binzer sehr dankbar für ihre Offenheit und ihren Mut über ihr Schicksal zu berichten. Auch sind wir dankbar, dass sie uns ohne zu zögern jede Frage beantwortete und selbst auch Rückfragen an uns stellte, sodass sich für uns ein sehr interessantes Gespräch entwickelte. Dieses Gespräch ist sicherlich jedem von uns noch einige Zeit im Kopf geblieben.


DANKE, Frau Binzer

fachschaftgeschichte1

  • Hr. Christ
  • Fr. Dewald (z.Zt. im Mutterschutz)
  • Hr. Hoffmann
  • Hr. Hülse
  • Hr. Kraemer (Fachschaftsleitung)
  • Hr. Kunzmann
  • Fr. B. Lutz
  • Hr. Dr. Röder
  • Fr. Schwab-Jehle(Fachschaftsleitung)
  • Hr. Selbach
  • Fr. Spieß (z.Zt.im Mutterschutz)
  • Fr. Ternes
  • Fr. Dr. Wandslebe

"Der heutige Tag ist ein Resultat des gestrigen. Was dieser gewollt hat, müssen wir erforschen, wenn wir zu wissen wünschen, was jener will."

Heinrich Heine

 

 

Herzlich willkommen bei der Fachschaft Geschichte!

Im November 2018 war das Theodor-Heuss-Gymnsasium mit dem Leistungskurs Geschichte 12 auf dem Europatag der Stadt Ludwigshafen vertreten.

Im Mai und Juni hat das THG zusammen mit der Anne-Frank-Realschule die Ausstellung "meine Anne" organisiert. Von beiden Schulen wurden Schülerinnen und Schüler für Gruppenführungen ausgebildet. Als Abschluss fuhren diese nach Amsterdam.

Nach der selbständigen Lektüre und Vorstellung wird debattiert und diskutiert: welches Buch verdient den Preis? Von Schuljury zu Landesjury und schließlich Bundesjury werden Meinungen ausgetauscht und schließlich der Favorit der deutschen Gymnasiasten auserkoren.

In diesem Jahr stehen folgende Bücher zur Auswahl: „Frère“ von Jean Tévélis, „Le secret de Mona“ von Patrick Bard und „Willy“ von Marie Sellier. In allen drei kommen aktuelle Themen aus der Sicht jugendlicher Erzähler zur Sprache, so etwa der Traum von einem besseren Leben, Armut und das tragische Schicksal illegaler Migranten.

Aufgrund der momentanen Einschränkungen finden die Begegnungen mit den Autoren im November digital statt. Ob das Bundesfinale im Frühjahr dann wieder auf der Leipziger Buchmesse durchgeführt werden kann, bleibt abzuwarten. Der Freude am Diskutieren in der Fremdsprache wird das aber sicher keinen Abbruch tun! Wir dürfen gespannt sein, welcher Roman der Sieger werden wird.

Das THG ist stolz darauf, dass unsere regelmäßig angebotenen Französisch-Leistungskurse immer Teil dieses tollen Projekts sind!

 

 


2023 03 21 prixDer „Prix des lycéens allemands“, ein Wettbewerb des „Institut français“ mit dem Ziel deutsche Jugendliche sowohl für die französische Sprache, als auch für deren Literatur zu begeistern, wurde dieses Jahr erstmalig, seit dem Ausbruch der Covid-19 Pandemie, wieder in Präsenz abgehalten. Dafür standen dieses Jahr abermals 3 Jugendromane zur Auswahl, wobei nach einem langen Auswahlverfahren der Literaturpreis anschließend an den Gewinner auf der Buchmesse in Leipzig übergeben wird. Der Französisch-LK 12 des THG ist traditionell eines der vielen Gymnasien aus Rheinland-Pfalz, die am Wettbewerb teilnehmen.

Das Auswahlverfahren ist hierfür in 3 Etappen unterteilt: Nachdem alle 3 Werke gelesen wurden, haben wir im November an einer Autorenvorlesung teilgenommen, die jedoch noch digital stattfinden musste. Nichtsdestotrotz war es sehr schön zu hören wie der Autor an sein Werk herangegangen ist und welche Schwerpunkte er selbst setzt. Anschließend wurde dann in der Schuljury, die aus den Schülern unseres Kurses bestand, das aus unserer Sicht beste Werk sowie ein Vertreter für die Landesjury in Mainz erkoren, der die Meinung der Schule vertreten sollte. Die zweite Etappe, wie eben angesprochen, findet auf Landesebene statt, sodass Frau Schmietendorf und ich gemeinsam zu dem „Institut français“ in Mainz gefahren sind, um an der dortigen Wahl teilzunehmen.

Anfangs wurden wir in mehrere Gruppen aufgeteilt, um den Inhalt eines bestimmten Werkes zusammenzufassen und den jeweils anderen zu präsentieren. Im Anschluss wurden dann zwei Diskussionsrunden abgehalten, bei welchen die Vertreter die Pro- und Kontrapunkte des präferierten Jugendromans vorstellten und die Wahl ihrer Schule verteidigten. Nach den sehr anregungsreichen Debatten haben wir dann gewählt. Im ersten Durchgang kam es zu einem Unentschieden zwischen allen drei Werken, im zweiten jedoch wurde „Frères!“, welches ebenfalls unsere Wahl war, wenn auch knapp, als Gewinner bestimmt. Schlussendlich haben wir noch einen Vertreter sowie einen Unterstützer für unser Bundesland gewählt, die unsere Meinung wiederum auf der dritten Etappe, nämlich auf der Buchmesse in Leipzig vertreten werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass der „Prix des lycéens allemands“ eine sehr gute Möglichkeit darstellt, um deutschen Jugendlichen, die französische Sprache und Literatur näherzubringen. Für mich persönlich war es sehr interessant auch einmal Bücher zu lesen, welche nicht auf den Unterricht zugeschnitten waren, sondern die französische Jugendliche ebenso in ihrer Freizeit lesen würden. Darüber hinaus war der ganze Prozess für mich eine Bereicherung sei es sprachlich oder kulturell, noch schöner jedoch war es zu sehen, wie die anderen Schüler im Vergleich zu uns, die jeweiligen Werke verstanden und interpretiert haben sowie, dass wir das Sprachniveau betreffend sehr gut mithalten können.

                                                                                                                              Alexander Michels, MSS 12

Le "Prix des lycéens allemands", un concours de l'Institut français visant à passionner des jeunes Allemands d´un côté pour la langue française, de l´autre côté, pour sa littérature, a eu lieu en présence pour la première fois depuis le début de la pandémie du Covid-19. Cette année, il y avait de nouveau trois romans de jeunesse à évaluer et, après une longue procédure de sélection, le prix littéraire sera remis au gagnant pendant la foire du livre à Leipzig. Le cours approfondi de français du THG est traditionnellement l'un des nombreux lycées de Rhénanie-Palatinat qui y participent.

La procédure de sélection est divisée en 3 étapes : après avoir lu les 3 œuvres, nous avons participé en novembre à une rencontre avec un des auteurs, qui devait encore avoir lieu en ligne. Pourtant, c´était très intéressant d'entendre comment l´auteur, lui- même, avait abordé son œuvre et quelles étaient ses propres priorités. Ensuite, le jury de l´école, composé des élèves de notre cours, a choisi le meilleur roman ainsi qu´un représentant pour le jury du Land à Mayence qui devait défendre l´opinion de l´école. La deuxième étape se passait au niveau du Land, alors Mme Schmietendorf et moi-même, nous sommes rendus ensemble à l'Institut français de Mayence pour participer à l´élection.

Au début, nous avons été séparés en plusieurs groupes pour résumer le contenu d'une œuvre particulière et pour la présenter aux autres. Ensuite, deux grands débats ont eu lieu, pendant lesquels les représentants ont présenté les points positifs et négatifs de leur roman de jeunesse préféré et ont défendu le choix de leur école. Ainsi, après ces débats très intéressants, nous avons voté. Au premier tour, on n´a pas trouvé de gagnant, mais au deuxième tour « Frères ! » le roman, qui était aussi notre choix, a reçu une faible majorité. Enfin, nous avons élu un représentant et un suppléant pour notre Land, qui défendront notre opinion à la troisième étape, pendant la foire du livre à Leipzig.

En résumé, le "Prix des lycéens allemands" est une très bonne opportunité pour les jeunes Allemands de sa rapprocher de la langue ainsi que de la littérature française. Moi personnellement, j'ai trouvé très intéressant de lire des livres qui ne sont pas destinés à l'enseignement, mais que les jeunes Français liraient aussi pendant leur temps libre. En outre, tout le processus était un enrichissement personnel sur le plan linguistique et culturel, mais ce qui était le plus beau, c´était de voir comment les autres élèves ont compris et interprété les œuvres en comparaison avec nous ainsi que de découvrir que nous sommes capables leur tenir tête concernant notre niveau de français.

                                                                                                                                     Alexander Michels, MSS 12


 
 
Seit vielen Jahren sind die Französisch-Leistungskurse des THG jedes Mal dabei: der Literaturpreis „Prix des lycéens allemands“ wird von deutschen Schülern für besonders herausragende und lesenswerte französische Jugendromane vergeben. Nach der selbständigen Lektüre und Vorstellung wird debattiert und diskutiert: welches Buch verdient den Preis? Von Schuljury zu Landesjury und schließlich Bundesjury werden Meinungen ausgetauscht und schließlich der Favorit der deutschen Gymnasiasten auserkoren. In diesem Jahr standen erstmals drei anstatt vier Bücher zur Auswahl: „Aigre-doux“ von Wilfried N’Sondé, „Direct du cœur“ von Florence Médina und „Même pas en rêve“ von Vivien Bessières. In allen drei kommen jugendrelevante Themen zur Sprache, so etwa Alltagsrassismus, Freundschaft in einem Internat und die Begegnung zwischen Hörenden und Gehörlosen. Aufgrund der momentanen Einschränkungen fanden Landesjury und Bundesjury digital statt. Das tat der Freude am Diskutieren in der Fremdsprache aber keinen Abbruch! Der Sieger wurde im Mai gekürt: Wilfied N’Sondé mit „Aigre-doux“. Das THG ist stolz darauf, dass unsere regelmäßig angebotenen Französisch-Leistungskurse immer Teil dieses tollen Projekts sind!

 Der « Prix des lycéens allemands » ?  Was ist das überhaupt?

Mit dem Ziel, die deutschen Schüler dazu zu bringen, sich für französische Literatur zu begeistern, wurde dieser Wettbewerb 2004 vom Institut français geschaffen. Seitdem werden dafür jedes Jahr vier Jugendbücher ausgewählt, von denen eins am Ende zum Gewinner des 'Prix des lycéens allemands' gewählt wird. Diese vier Bücher werden dann an die deutschen Gymnasien verteilt, damit die Schüler sie lesen. Der Französisch LK des THG ist traditionell eines der rund 20 Gymnasien aus Rheinland-Pfalz, die am Wettbewerb teilnehmen.

Nachdem wir die vier Bücher gelesen und eine Autorenlesung besucht haben, fand unsere Diskussion im Unterricht statt, bei der wir unser Lieblingsbuch auswählten. Diese Entscheidung fiel uns allerdings nicht leicht und wir haben unsere Meinung oft geändert, aber am Ende haben wir für ?La folle rencontre de Flora et Max? von Coline Pierre und Martin Page gestimmt.
Dann wurde ich ausgewählt, mit Frau Schmidbauer zur Landesjury nach Mainz zu fahren, um unsere Meinung in der Diskussion mit den anderen Schülern zu vertreten.
Unsere Fahrt nach Mainz wurde leider von einem kleinen Schneesturm begleitet, aber davon mal abgesehen hat mir der Tag sehr gut gefallen und war eine wirklich spannende Erfahrung!?

Zu Beginn wurden wir in vier Gruppen eingeteilt und haben einen kleinen Sketch eingeübt, um den Inhalt jeweils eines der Bücher vorzustellen und uns auf diese Weise noch einmal in Erinnerung zu rufen.
Nach der Aufführung der Szenen stand dann die französische Debatte auf dem Programm. Die war sehr interessant, weil es oft gegensätzliche Meinungen gab, diese aber trotzdem eigentlich alle nachvollziehbar waren, was uns die Wahl nicht unbedingt leichter machte.
Am Ende haben wir mit einer knappen Mehrheit für ?La folle rencontre?, also das Buch, das auch schon in unserer Schuldebatte gewonnen hatte, gestimmt.
Zum Schluss haben wir noch eine Schülerin, die uns im März bei der Bundesjury in Leipzig vertreten wird, gewählt.
Ich bin wirklich schon sehr gespannt, welches Buch den Preis schließlich gewinnen wird, denn nach diesem Tag habe ich definitiv mehrere Favoriten!

 

Prix des lycéens allemands 2018
Bericht von der Landesjury (Februar 2018)
Le prix des lycéens allemands ? qu?est-ce que c'est ?

Dans le but d'animer les élèves allemands à s'intéresser à la littérature française, ce prix a été crée par l'institut français en 2004. Depuis, chaque année, quatre livres de jeunesse sont choisis dont un sera finalement élu comme gagnant du prix. Ces quatre livres sont distribués aux lycées allemands pour que les élèves les lisent. Le cours approfondi de français du THG est traditionnellement un d'environ une vingtaine de lycées de Rhénanie-Palatinat qui y participent.

Après avoir lu tous les quatre livres et assisté à une lecture avec une des auteurs, notre discussion en cours avait lieu pendant laquelle on a choisi notre livre favori. La décision n'était pas facile et on a souvent changé d?avis mais enfin on a voté pour « La folle rencontre de Flora et Max » de Coline Pierre et Martin Page.
Puis, j'étais élue pour aller avec Mme Schmidbauer à Mainz au jury du land pour représenter notre opinion en discussion avec les élèves des autres écoles.
Notre trajet à Mainz était accompagnée par une petite tempête de neige, mais à part cela la journée m'a plu beaucoup et était une expérience passionnante ! ?

D'abord, on s'est rencontrés en quatre groupes et on a répété un petit sketch pour présenter le contenu d'un des livres. Après la représentation, le débat en français a commencé. Il était très intéressant parce qu'il y avait souvent des opinions opposées mais quand-même elles étaient plutôt toutes compréhensibles.
Enfin, on a voté avec une faible majorité pour « La folle rencontre », donc le livre qu'on avait aussi choisi en cours.
Après, on a élu une élève qui va nous représenter pendant le débat de toute l'Allemagne à Leipzig en mars. Je suis très curieuse quel livre va finalement gagner le prix, car moi, après avoir passé cette journée, j'ai plusieurs favoris !

Luise Roth, MSS 12


Um deutsche Schüler für die französische Sprache und Literatur zu begeistern findet seit 2004 der alljährige „Prix des lycéens allemands“(Preis der deutschen Gymnasien) statt, in dem die Schüler aus einer Auswahl von 4 Büchern das beste Jugendbuch des Jahres küren.

Jede Schule entscheidet zunächst für sich, welches Buch am meisten gefiel, doch wie schafft man es, bundesweit das beste Buch herauszufiltern? Die Lösung für dieses organisatorische Problem liefert ein System aus mehreren Wahlgängen. Zunächst legt sich die Schule auf einen Schüler sowie ein Buch fest, das in der Landesjury vertreten werden soll. Nach diesem Prinzip läuft dann auch die Landesjury ab. Die Vertreter der einzelnen Schulen bestimmen erneut das beste Buch und eine(n) Kandidaten/in für die Bundesjury, in der endgültig das beste Jugendbuch des Jahres gewählt wird.

Der nachfolgende Bericht handelt von den Erlebnissen während der Landesjury in Mainz. Tagungsort war der rheinland-pfälzische Sitz des „Institut français“, der Organisator des Preises. Das alte Gebäude nahe der Innenstadt war sehr schön und reich verziert, auch wenn gerade Restaurationsmaßnahmen während der diesjährigen Landesjury stattfanden.

Der erste Punkt der Tagesordnung war eine Gruppenarbeit, in der die Gruppe eine kleine Theaterszene vorbereiten sollte zu einem der möglichen 4 Bücher. Das zu präsentierende Buch wurde ihnen vom Institut français vorgegeben.

Im Anschluss an die Vorführung der Theaterszenen begann die Diskussionsrunde der Teilnehmer, in der jeweils die Pro- und Contra-Argumente für die jeweiligen Bücher geliefert wurden. Die Debatte wurde auf einem sehr hohen sprachlichen Niveau geführt und lief ohne große Unterbrechungen ab.

Zusammenfassend lässt sich über den Prix des lycéens allemands sagen, dass er eine sehr schöne Möglichkeit ist, die Schüler zum Lesen von Fremdsprachentexten zu motivieren. Man kann zusammen mit anderen Schülern die gegebenen Bücher bearbeiten und bei 4 Büchern aus 4 verschiedenen Themenbereichen ist mit Sicherheit für jeden Geschmack etwas dabei. Es lohnt sich, daran teilzunehmen.

Jan Niklas Geisel, MSS 12

 

Afin d’animer des élèves allemands pour la langue et littérature française, le « Prix des lycéens allemands » a lieu chaque année depuis 2004. Les élèves adoubent le meilleur livre pour la jeunesse d’un choix consistant en quatre livres.

Tout d’abord, chaque école décide pour soi, quel livre plaisait le plus, mais comment est-ce qu’on réussit à trouver le meilleur livre à l’échelle fédérale? La solution pour ce problème organisateur, c’est un système de plusieurs tours des élections. Premièrement, l’école désigne un élève ainsi qu’un livre qu’il faudra présenter. Le jury du Land se déroule pareillement. Les représentants des écoles respectives désignent de nouveau le meilleur livre et le/la candidat/e pour le jury fédéral, auquel le meilleur livre sera élu finalement.  

 Le rapport suivant traite des expériences pendant le jury du Land à Mayence. Le lieu du congrès était le siège rhéno-paltin de l’institut français, l’organisateur du prix. Le bâtiment ancien qui se trouve près de la cité était très beau et ouvré, bien qu’il y ait des restaurations pendant le jury du Land de cette année.   

Le premier point à l’ordre du jour était un travail en groupe dans laquelle le groupe devait préparer une petite scène du théâtre qui appartient à un des quatre livres. Le livre à présenter était indiqué par l’institut français.

Après que les scènes de théâtre étaient présentées, la table ronde commençait. Ici, les participants donnent des arguments pour ou contre les livres respectifs. Le débat se déroulait sur un niveau de langue très haut et sans interromptions particuliers.

Somme toute, on peut dire sur le prix des lycéens allemands qu’il est une très bonne possibilité d’animer les élèves pour lire des textes en langue étrangère. Il est possible de travailler le livre ensemble avec d’autres élèves et parmi ces quatre livres de quatre sujets différents, il y a sûrement quelque chose pour chaque goût. Il vaut la peine d’une participation.

Jan Niklas Geisel, MSS 12


Am 17.November 2015 hatten wir das große Vergnügen, die französische Autorin Claire Mazard bei uns am THG zu begrüßen. Im Rahmen des Prix des lycéens allemands, an dem der Französisch-LK 12 (betreut von Frau Glöyer) teilnimmt, beantwortete sie Fragen rund um ihr Buch "Une arme dans la tête". Anschließend stand sie noch für Autogramme und persönliche Fragen zur Verfügung.

Hier geht es zum Bericht des LK Französisch:
deutsch                   français

Ein herzliches Dankeschön an unsere Fotografen Lara Nau und Johannes Studier-Fischer (MSS11), denen wir diese ersten Eindrücke vom Dienstag verdanken:


Hoher Besuch am THG

Am 25.11.2011 beehrte Ahmed Kalouaz, ein französischer Jugendbuchautor, das THG. Im Rahmen seiner Deutschlandtour anlässlich des Prix des lycéens allemands, ein Literaturpreis, den deutsche Schüler an französische Autoren verleihen, legte der sympathische Franzose einen Zwischenstopp in Ludwigshafen ein. Zur Präsentation seines Romans „La première fois, on pardonne“, der mit häuslicher Gewalt in Familien ein kritisches Thema behandelt, waren neben interessierten Schülern des THG auch weitere frankophile Schüler aus der Umgebung gekommen.


In seinem Buch beschreibt Kalouaz die Erlebnisse der 15-jährigen Elodie, die unter der Gewalttätigkeit des Vaters gegenüber der Mutter leidet, und rückblickend versucht, Fetzen ihrer einst glücklichen Vergangenheit zusammenzufügen.


Gespannt lauschten die versammelten Zuschauer dem 59-jährigen Kalouaz: „Schreiben, das kann man überall, ich brauche dazu nur einen Stift und mein Notizbuch“, gab der Autor unkonventionelle Einblicke in die Arbeit eines Schriftstellers. Weiterhin gab er in einer darauffolgenden Fragerunde allerhand Möglichkeiten offene Fragen zum Buch oder zur Arbeit eines Schriftstellers zu klären.


Nach der Gesprächsrunde und einer kurzen Signierstunde wurde zu einem kleinen Umtrunk geladen, der durch den LK Französisch 12 unter der Leitung von Stefanie Schmietendorf vorbereitet worden war. Abschließend lässt sich sagen, dass die Begegnung für alle Beteiligten eine interessante Erfahrung der lebendigen Frankophonie war.


Felix Uebel, MSS 12

 

Der Prix des lycéens allemands ist eine Initiative des Institut français Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Ernst Klett Sprachen GmbH. Seit Beginn 2004 ermöglichte es der Prix des Lycéens Tausenden von Schülerinnen und Schülern französische Jugendautoren zu treffen, ihre Eindrücke auf Französisch zu teilen und sich auf Französisch für ihr Lieblingsbuch zu entscheiden.
(Quelle: https://mainz.institutfrancais.de/bildung/lehrprojekte/prix-des-lyceens-...)

Im Schuljahr 2019/20 pausiert der Prix des lycéens allemands. Das Konzept wird überarbeitet und soll dann ab dem Schuljahr 2020/21 mit drei neuen Büchern und einem Zyklus von 2 Jahren wieder angeboten werden.

Am THG wird Französisch sowohl als Grund- als auch als Leistungskurs angeboten. Das erste Halbjahr der 11. Klasse gestaltet sich in beiden Niveaustufen sehr ähnlich, da der 3. Band unseres Lehrbuchs „Cours intensif“ (Klett) abzuschließen ist. Wir konzentrieren uns hierbei auf die wichtigsten fehlenden Grammatikkapitel, verbinden diese mit altersbezogenen Themenbereichen wie z.B. „avoir 16 ans, et…“ (16 Jahre alt, was nun?), „l’engagement des jeunes“ (Engagement der Jugendlichen) und legen weiterhin großen Wert auf Hörverstehen und schriftliche sowie mündliche Produktion. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Verfassen eines französischen Lebenslaufs und Bewerbungsschreibens dar. Zur Vorbereitung auf die Arbeit mit Lektüren und Sachtexten im weiteren Verlauf der MSS nehmen analytische und kreative Textarbeit einen größeren Raum ein als bisher und die Schüler*innen werden in die Arbeit mit dem einsprachigen Wörterbuch eingeführt.

Nach Abschluss der Lehrbuchphase (in der Regel ab 11/2) arbeiten wir u.a. mit dem Oberstufenlehrwerk „Horizon“ (Klett). Wir verbinden und bereichern die unterschiedlichen und vielfältigen Themenschwerpunkte mit Sachtexten, aktuellen Zeitungsartikeln, Lektüren, Filmen, Radiosendungen, Liedern, Comics etc.. Zur Vorbereitung auf die Textaufgabe im Abitur werden die analytischen und kreativen Kompetenzen der Schüler*innen im Leistungskurs immer weiter geschult und auch im Grundkurs sind sie von großer Bedeutung. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Hörverstehen, Hör-Sehverstehen und mündliche Produktion (z. B. in Form von Rollenspielen, Monologen, szenischer Interpretation…), um die Kommunikationskompetenz der Schüler*innen beständig zu erweitern. In diesem Rahmen arbeiten die Schüler*innen des Leistungskurses auch mit den Aufgabenformaten des zentralen Abiturteils, um sich optimal auf die Prüfung vorzubereiten. Die kontinuierliche Wortschatzarbeit aus der Lehrbuchphase wird in Grund- und Leistungskurs bis zum Abitur fortgesetzt und je nach den Bedürfnissen des Kurses gibt es beständig Wiederholungsphasen zu ausgewählten Grammatikthemen. Natürlich findet in allen Bereichen eine Niveaudifferenzierung zwischen Grund- und Leistungskurs statt.

Thematisch stehen in Grund- und Leistungskurs laut Lehrplan viele verschiedene Optionen zur Wahl, sodass in der Regel jede/r Lehrer*in in (Absprache mit dem Kurs) eigene Schwerpunkte setzt und geeignete Materialien auswählt. Hier ein Überblick über mögliche Themen:

  • „Être jeune“: alles, was Jugendliche beschäftigt (z. B. Freunde, Liebe, Eltern/Familie, Zukunftspläne, neue Medien…)
  • die deutsch-französischen Beziehungen mit Schwerpunkten wie der Besatzungszeit im 2. Weltkrieg und/oder der Entwicklung der deutsch-französischen Freundschaft bis heute 
  • Immigration & Integration (z. B. Leben & Kultur der Jugendlichen in der Banlieue)
  • Frankophonie mit Schwerpunkten auf ausgewählten frankophonen Ländern wie Kanada (Québec), Mayotte, Maghreb oder Afrika 
  • Behandlung einer französischen Region (z. B. Provence) oder der Stadt Paris
  • Leben, studieren und arbeiten in Frankreich
  • Zukunftsvisionen, neue Technologien, Klimawandel
  • (Präsidentschafts-)Wahlen und Parteiensystem in Frankreich (meist aus gegebenem Anlass)
  • Moderne und « klassische » französische Literatur (z. B. Anna Gavalda, Eric-Emmanuel Schmitt, … aber auch Albert Camus, Jean-Paul Sartre…) 
  • Filmanalyse (z. B. Intouchables, Paris Je T’Aime, L’Auberge espagnole, Qu’est-ce qu’on a fait au bon Dieu ?...) auch in Kombination mit Lektüren (z. B. M. Ibrahim et les Fleurs du Coran, …)
  • Theater (z. B. Absurdes Theater (Eugène Ionesco) oder klassisches Theater (Molière))
  • Lyrik (z. B. zu Paris oder in der modernen Variante als Poetry Slam)
  • Französische Musik z. B. zu einem bestimmten Thema 
  • Teilnahme am Prix des lycéens allemands (nur LK)

Am THG wird Französisch als dritte Fremdsprache nach Latein und Englisch ab der 8. Klasse gelernt (Französisch ist Hauptfach). Dabei machen wir uns verstärkt die Vorkenntnisse der Schüler/innen aus den beiden früheren Fremdsprachen zunutze: da sich das Französische aus dem Lateinischen entwickelt hat, können die Schüler/innern viele Vokablen aus ihrer ersten Fremdsprache ableiten und haben dadurch von Anfang an einen relativ großen passiven Wortschatz. Aus dem Englischunterricht können sie Lernstrategien und Wort-/Texterschließungsstrategien übertragen. Durch diese Vorkenntnisse ist ein relativ zügiger Lernfortschritt bereits im Anfangsunterricht mögich.

Wir arbeiten mit dem Lehrbuch „ Le Cours intensif“ von Klett sowie dem ergänzenden Cahier d’activités (mit CD) und dem grammatischen Beiheft. Die CD ermöglicht es den Schüler/innen, die Lehrbuchtexte zuhause anzuhören und so ihre Aussprache und ihre Vorlesekompetenzen zu verbessern.

Im Unterricht schulen wir, neben Grammatik und Wortschatz, das mündliche und das schriftliche Ausdrucksvermögen, sowie das Hör- und das Leseverstehen. Hierbei stellt uns das Lehrbuch vielfältige Materialien zur Verfügung, die wir an geeigneter Stelle durch authentische Text- und Tonmaterialien (Zeitungsanzeigen, Lieder,…) ergänzen. Der mündliche Ausdruck wird vor allem in Form von Dialogen und kleinen Rollenspielen geübt, sodass einerseits möglichst viele Schüler/innen an der Produktion beteiligt sind und die Situationen andererseits möglichst authentisch sind.

 

 

Klasse 8 (4 Wochenstunden)

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, in der die Schülervor allem an die Besonderheiten der französischen Aussprache herangeführt werden, beginnt relativ schnell die Arbeit mit dem 1. Band des Lehrbuchs. Im Lauf dieses Schuljahres erlernen die Schüler/innen wichtige Grundlagenwie zum Beispiel im Bereich Grammatik das Präsenz und eine Futurzeit der regelmäßigen und einiger unregelmäßiger Verben, die Verneinung, Fragen stellen, die Objektpronomen, die regelmäßigen Adjektive und im Bereich der Kommunikation sich vorstellen, Uhrzeit und Datum, Wege beschreiben. Thematisch liegt der Schwerpunkt auf den Erlebnissen einer Gruppe von Freunden in Paris. In diesem Rahmen sind im Laufe des Schuljahres kleine ergänzende Arbeiten (z. B. Poster über die Sehenswürdigkeiten von Paris) möglich.

 

 

Klasse 9 (3 Wochenstunden)

In Klasse 9 wird das erste Buch beendet und das 2. begonnen. Die Schüler/innen lernen im Bereich der Grammatik verschiedene Begleiter, den Teilungsartikel, zwei Vergangenheitszeiten und die Relativpronomen kennen. Im Bereich der Kommunikation geht es um die Beschreibung von Personen, Einkaufsgespräche und die Beschreibung von Ferienerlebnissen. Landeskundlich verlagert sich der Schwerpunkt in die Normandie und die Schweiz.
Am Ende der 9. Klasse haben die Schüler/innen bereits ausreichende Französischkenntnisse erworben, kleine Lektüren zu lesen und die DELF-Prüfung Niveau A1 abzulegen. Hierzu bieten wir auch vorbereitende AGs an. Für Klasse 10 streben wir Niveau A2 an.

 

 

Klasse 10 (4 Wochenstunden)

Im Laufe dieses Schuljahres wird der 2. Band des Lehrwerks beendet. Im Bereich der Grammatik vertiefen die Schüler/innen ihre Kenntnisse im Bereich der Vergangenheitszeiten, der verschiedenen Arten von Fragen und der Adjektive. Es werden mit dem Futur simple und dem Conditionnel weitere Zeiten eingeführt und die Schüler/innne lernen weitere Verbgruppen kennen. Die neu erlernte Grammtik ermöglicht ihnen, sich in folgenden Bereichen auszudrücken: Darstellung der eigenen Meinung, Dinge vergleichen, über Zukunftspläne sprechen, Vermutungen anstellen. Im Bereich der Landeskunde lernen die Schüler Montpellier aber auch Québec (Kananda) kennen und erhalten weitere Einblicke in das Alltagsleben französischer Jugendlicher. Hier darf die französische Jungendsprache natürlich nicht fehlen.

Mit dem dritten Band, der auf die Arbeitsweise der MSS vorbereitet, wird in Grund- und Leistungskurs der MSS 11 die Lehrbucharbeit abgeschlossen.

 

BIENVENUE!!!

Hier geht es zum Video der Fachschaft Französisch. 

 

1. Wer kann den Philosophieunterricht besuchen?

„Alle Menschen sind Philosophen.“
(Karl Popper)

„Glaubst du, du bist noch zu klein, um große Fragen zu stellen?
Dann kriegen die Großen dich klein noch bevor du groß genug bist.“
(Erich Fried)

Das Fach Philosophie kann am THG seit dem Schuljahr 2014/2015 als Grundkurs in der Oberstufe (MSS) gewählt werden.
Im Schuljahr 2016/17 wird das Fach in 6 Grundkursen mit ca. 90 Schülerinnen und Schülern in allen Jahrgangsstufen der MSS unterrichtet. Dabei belegt die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler Philosophie als zusätzliches freiwilliges Fach.
Derzeit ist das THG das einzige Gymnasium in Ludwigshafen, welches Philosophie-Kurse im Rahmen der Oberstufe anbietet.

 

2. Um was geht es im Philosophieunterricht?

„Philosophie heißt: Immer neu die wesentlichen Fragen stellen.“
(Wilhelm Weischedel)

In der Philosophie und ihren verschiedenen Disziplinen geht es um grundsätzliche Fragen des menschlichen Lebens wie zum Beispiel:

  • Was macht den Menschen aus? (Anthropologie)
  • Gibt es zuverlässiges Wissen? (Erkenntnistheorie)
  • Was ist eigentlich „Wahrheit“? (Wahrheitstheorie)
  • Können die Naturwissenschaften alles erklären? (Wissenschaftsphilosophie)
  • Wann ist ein logischer Schluss gültig und wann nicht? (Logik)
  • Wie erhalten Worte ihre Bedeutung? (Sprachphilosophie)
  • Gibt es einen Fortschritt in der Geschichte der Menschen? Oder arbeitet die Menschheit an ihrem Untergang? (Geschichtsphilosophie)
  • Gibt es ein Leben nach dem Tod? Ist es überhaupt sinnvoll, darauf zu hoffen? (Metaphysik)
  • Was macht einen guten Staat aus? (Staatsphilosophie)
  • Was ist gerecht? (Rechtsphilosophie)

Wie Bertrand Russell, ein englischer Philosoph, zurecht anmerkt, kann uns die Philosophie natürlich keine zeitlosen und unumstößlichen Wahrheiten zu diesen Fragen liefern, allerdings vermag sie es, scheinbare Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen und auf diese Weise neue Perspektiven aufzuzeigen, die zu angemesseneren Lösungen und Verhaltensweisen führen können.
Philosophie ist damit der natürliche Feind eines jeden oberflächlichen „Gelabers“.

„Die Philosophie kann uns zwar nicht mit Sicherheit sagen, wie die richtigen Antworten auf die gestellten Fragen heißen, aber sie kann uns viele Möglichkeiten zu bedenken geben, die unser Blickfeld erweitern und uns von der Tyrannei des Gewohnten befreien. Sie vermindert unsere Gewißheiten darüber, was die Dinge sind, aber sie vermehrt unser Wissen darüber, was die Dinge sein könnten. Sie schlägt die etwas arrogante Gewißheit jener nieder, die sich niemals im Bereich des befreienden Zweifels aufgehalten haben, und sie hält unsere Fähigkeit zu erstaunen wach, indem sie uns vertraute Dinge von uns nicht vertrauten Seiten zeigt.“
(Bertrand Russell)

 

3. Was kann man im Philosophieunterricht lernen?

„Philosophieren bedeutet zuallererst, gegen die eigene Dummheit zu kämpfen.“
(André Glucksmann)

„Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben lernt, aber das Denken anderen überlasst?“
(Ernst R. Hauschka)

Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung mit den oben genannten Fragen wird im Philosophieunterricht ganz allgemein auf den Erwerb und die Vertiefung von Fähigkeiten Wert gelegt, die klares Denken fördern und damit in allen Situationen des Alltags- und Berufslebens von Vorteil sind, zum Beispiel:

  • Probleme genauer identifizieren können
  • Argumente und Argumentationsstrategien klar erfassen können
  • Systematisches, kritisches Hinterfragen von (angeblichen) Selbstverständlichkeiten
  • Sachverhalte genauer formulieren können
  • Die Dinge und sich selbst in einem größeren Rahmen sehen können
  • Eigene Lösungsansätze zu grundsätzlichen Fragen und Problemen entwickeln und reflektieren können
  • Orientierungspunkte im Leben finden und geben können

 

4. Wie läuft Philosophieunterricht ab?

„Das Staunen ist der Beginn der Philosophie.“
(Aristoteles)

In der Regel hat man es im Philosophieunterricht mit alltäglichen Themen und Gegenständen zu tun, die grundsätzliche philosophische Fragen aufwerfen. Anhand von Texten, Erzählungen, Gedichten, Filmen, Bildern usw. werden verschiedene Perspektiven und Lösungsstrategien gesucht, genauer erarbeitet und auf ihre Tragfähigkeit hin überprüft.
Eine große Rolle spielt dabei natürlich die Auseinandersetzung mit den Thesen und Texten von Philosophen und Denkern aus der Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit. Aber das ist bei weitem nicht alles: Auch aktuelle Medienbeiträge wie Serien, Filme, Youtube-Videos usw. kommen nicht zu kurz und sind regelmäßig Gegenstand intensiver Diskussionen.

„Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmenden Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: Der bestirnte Himmel über mir, und das moralische Gesetz in mir.“
(Immanuel Kant)

„Der Mensch macht sich zum Sklaven der Nützlichkeit, aber er weiß gar nicht mehr, wem zu Nutzen alles geschieht; er hat die Fühlung verloren mit dem Wert, der dahinter stand und allem einen Sinn gibt.“
(Paul N. Hartmann)

 

1. Wer kann den Ethikunterricht besuchen?

Ethik ist in Rheinland-Pfalz das Ersatzfach für alle, die nicht am konfessionellen Religionsunterricht teilnehmen. Grundsätzlich ist der Ethikunterricht am THG offen für alle interessierten Schülerinnen und Schülern.
Mit Ausnahme des 8. Schuljahres wird Ethik am THG in allen Klassen- und Jahrgangsstufen unterrichtet. Im Schuljahr 2015/16 nahmen insgesamt 240 Schülern in 14 Lerngruppen am Ethikunterricht teil.

 

2. Um was geht es im Ethikunterricht?

Ethik ist eine Teildisziplin der Philosophie, in welcher es ganz allgemein um Fragen nach dem richtigen Handeln geht. In verschiedenen so genannten Bereichsethiken werden Antworten und Lösungen für ganz konkrete praktische Fragen und Probleme gesucht und kritisch diskutiert, wie zum Beispiel:

  • - Wie treffe ich wichtige Entscheidungen meines Lebens richtig?
  • - An welchen ethischen Prinzipien kann ich mich grundsätzlich orientieren?   (Metaethik, normative Ethik)
  • - Ist Organspende moralisch geboten? (Medizinethik)
  • - Darf man Menschen klonen? (Wissenschaftsethik)
  • - Sollte man ins menschliche Erbgut eingreifen, um den Menschen zu verbessern? (Wissenschaftsethik, Medizinethik)
  • - Haben Tiere Rechte? (Tierethik)
  • - Gibt es eine Verpflichtung zum Umweltschutz? (Umweltethik)

 

3. Wie unterscheiden sich Ethik- und Philosophieunterricht?

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Die Ethik stellt einen Teilbereich der Philosophie dar. Am THG achten wir daher darauf, dass auch im Ethikunterricht konsequent mit philosophischen Werkzeugen gearbeitet wird. Der formale Ablauf sowie die Methoden sind also in den beiden Fächern mehr oder weniger die gleichen (abhängig von den jeweiligen Lehrkräften). 
Was die inhaltlichen Fragen angeht, legen wir am THG in den beiden Fächern allerdings unterschiedliche Schwerpunkte. Während es im Ethikunterricht um Probleme des richtigen Handelns geht und z.B. Fragen der anderen philosophischen Disziplinen nur ganz am Rande auftauchen, stehen im Philosophieunterricht eben diese weiteren Disziplinen (Erkenntnistheorie, Staatsphilosophie, Geschichtsphilosophie usw.) im Fokus des unterrichtlichen Arbeitens und Diskutierens; Fragen der philosophischen Ethik werden im Philosophie-Kurs im Gegenzug ausgespart bzw. auf sehr wenige grundlegende Themen begrenzt.
Philosophie- und Ethikunterricht können sich damit auf eine fruchtbare Weise ergänzen, was eine gleichzeitige Belegung beider Fächer (oder alternativ von Religion und Philosophie) zu einer durchaus sinnvollen und spannenden Angelegenheit machen kann.